Zu den richtigen Farben greifen: Kleine Farbstudien helfen


Bei jedem Bild fragt man sich erneut, zu welchen Farben man greifen muss, um die Stimmung wiederzugeben, die man dem Bild verleihen möchte. Oft genug ist mir das schon nicht gelungen. Da wird ganz schnell aus einem goldenen Morgen eine eher langweilige Mittagszeit, oder aus dem herrlichen Blau und Violett in den Wolken ein irgendwie öde aussehendes Grau, auch wenn man vorher sicher war zum richtigen Blaugrau gegriffen zu haben.

 

Gerade meine Blau- und Grautöne nehmen einen großen Teil meiner Palette ein. Dementsprechend habe ich auch eine relativ große Auswahl an Farben und Nuancen, die hinterher einen Unterschied in der Stimmung ausmachen können. Wenn man mit einer Farbe aber erst mal eine Fläche gefüllt hat und dann feststellt, dass es die falsche war, ist es oft schwer alles wieder rückgängig zu machen bzw. in die passende Richtung zu verändern. Bevor ich die Farben ins Bild male, teste ich sie deshalb auf einem neben dem Bild hängenden extra Stück Papier (Bild unten links).

Auch das war aber ab und an leider nicht ausreichend. Ein kleiner Strich auf einem Stück Papier spiegelt eben leider nicht die flächige Wirkung einer Farbe wider, und auch nicht deren Wechselwirkung mit den anderen Farben im Bild.

 

Deshalb habe ich vor einem Wolkenbild, das ich neulich malen wollte, verschiedene Farbkombinationen im Miniformat ausprobiert (Bild unten rechts). Man sieht sofort, wie unterschiedlich die Stimmungen sind, die man nur mit etwas anderen Blau-Grau-Tönen in einer Wolke erzeugen kann. Der Blick auf diese kleinen Studien hat mir dann ziemlich schnell verraten, in welche Richtung sich die Stimmung in meinem Bild bewegen soll und zu welchen Farben ich dafür greifen muss. Diese Studien werden mir auch in Zukunft eine große Hilfe sein und mir mehr Sicherheit dabei geben, wenn ich mich wieder mal frage, ob ich jetzt eher das grünliche oder das neutralere Blau nehmen muss.